Unsere Haltungsempfehlungen
Papageien (Psittacidae) sind soziale Vogelarten und abgesehen von wenigen Ausnahmen, Höhlenbrüter. Zurzeit kennt man über 340 Papageienarten, davon pflanzen sich 203 Arten regelmäßig in Menschenobhut fort. Papageien leben bis auf Ausnahmen paarweise oder in Gruppen. Sie sind grundsätzlich auch in der Obhut des Menschen so zu halten.
Die Möglichkeit zur Fortpflanzung sollte gegeben sein, wenn die Unterbringung der Nachzucht gewährleistet ist. Dem umfangreichen Verhaltensrepertoire ist durch abwechslungsreiche Volieren-, Käfig- oder Schutzraumausstattung, z. B. mit frischen Zweigen oder anderen geeigneten Gegenständen, zu entsprechen.
Außenvolierenhaltung
Bei Außenvolierenhaltung muss ein Schutzraum oder, im Einzelfall, Witterungsschutz vorhanden sein, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Dieser Schutz kann durch geeignete Bepflanzungen oder Trennwände hergestellt werden. Nur bei schädlicher Witterung, z. B. strengem Frost, dürfen die Vögel tagsüber im Schutzraum gehalten werden. Dennoch ist es wichtig, dass die Vögel die Natur erreichen können. Wenn Katzen, Raubtiere oder Greifvögel die Volieren erreichen können, sollten die Vögel zu jeder Zeit die Möglichkeit haben den Innenraum zu befliegen. Futter und Wasser sind täglich frisch anzubieten, die Gefäße sind vorher zu reinigen. Teilweise ist es ratsam die Tiere nach der Abendfütterung in den Innenräumen zu belassen.
Innenvolierenhaltung
Die Innenvoliere und der Schutzraum ist mindestens einmal wöchentlich zu reinigen. Der Boden einer Außenvoliere kann entweder Naturboden oder mit einem Belag aus Sand, Kies o. ä. versehen sein. Das Material der Volieren, Käfige und deren Ausstattung darf nicht zu Gesundheitsschäden führen, soll leicht zu reinigen sein und muss so verarbeitet bzw. angebracht sein, dass Verletzungen nicht auftreten können. Die Vergitterung soll aus Querstäben oder Geflecht bestehen. Idealerweise verwendet man Edelstahl. Käfige, Volieren und Schutzräume sollten mit diversen Sitzstangen aus Holz unterschiedlicher Stärke ausgestattet sein, die so angebracht sind, dass möglichst lange Flugstrecken entstehen.
Gesundheit
Eine Badeeinrichtung sollte möglichst ständig zur Verfügung stehen. Baden Vögel nicht, sollen sie bei geeignetem Wetter mindestens einmal wöchentlich mit Wasser besprüht werden. Besser ist eine automatische Beregnung.
Ein besonderes Augenmerk ist auf abwechslungsreiches, geeignetes Futter zu richten. Es genügt nicht, Papageien ganzjährig mit trockenen Sämereien zu füttern. Je nach Vogelart müssen auch Nüsse, Keimfutter, Obst, Gemüse, Grünfutter und während der Jungenaufzucht zusätzlich Eifutter angeboten werden.
Papageien sind täglich auf Krankheitsanzeichen und Verletzungen zu kontrollieren. Bei Krankheitsverdacht oder Verletzungen ist ein Tierarzt zu verständigen.
Volierengrößen
Generell gilt es, je größer umso besser. Unsere Volieren sind individuell auf die Bedürfnisse der Tierart angepasst und überschreiten die Mindestanforderungen des Gesetzgebers bei weitem. Unsere Vögel danken uns für die geräumigen Volieren, indem sie gesund und aktiv sind.
Basierend auf unseren Erfahrungen möchten wir eine Mindest-Empfehlung zu den verschiedenen Volierengrößen aussprechen - die je nach Platzangebot und Investitionsmöglichkeiten angepasst werden können. Alle Angaben in Meter: Breite x Tiefe x Höhe:
Aras und schwarze Kakadus
Innenvoliere: 3,00 x 3,00 x 2,50m
Außenvoliere: 3,00 x 8,00 x 3,00m
Alle Aras (und auch Goldsittiche und Edelpapageien) benötigen im Schutzraum eine Temperatur von 12-15°C.
Kakadus und Edelpapageien
Innenvoliere: 2,00 x 2,00 x 2,50m
Außenvoliere: 2,00 x 8,00 x 2,50m
Die Innenvolieren sollten eine Temperatur von 10°C nicht unterschreiten.
Sittiche und Kleinpapageien
Innenvoliere: 1,50 x 1,50 x 2,50m
Außenvoliere: 2,00 x 4,00 x 2,50m
Die Temperatur der Innenvolieren wird je nach Herkunftsland den oben aufgelisteten Vögeln angepasst.
Eine Volierenhöhe sollte mindestens 2,50m hoch sein, damit die Sitzhölzer in Augenhöhe des Menschen oder höher angebracht sind.