Unsere Haltungsempfehlungen
Alpakas sind Weidetiere. Sie kommen aus Gebieten mit kargem Nahrungsangebot und sind von Natur aus mit ihrer Verdauung und ihrem Stoffwechsel so eingerichtet, dass sie mit nährstoffarmer aber raufutterreicher Nahrung gut gedeihen. Sie gehören in unseren Breitengraden zu den Raufutterverzehrenden Nutztieren. Bei der Fütterung von Neuweltkameliden ist zu berücksichtigen, dass für diese Tiere bei uns tendenziell ein Überangebot an Nährstoffen (vor allem Proteinen) besteht.
In der vegetationsreichen Zeit (Frühling, Sommer, Herbst) müssen Alpakas bei uns zusätzlich zum Gras mit raufutterreichem aber nährstoffarmen Heu versorgt werden. Sie sollten immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben. Auch sollten immer genügend Mineralsalze in Form eines Lecksteines oder Pulver zur Gesunderhaltung der Körperfunktionen zur Verfügung stehen. Ansonsten ist die Pflege der robusten und zähen Andentiere wenig aufwändig.
Stalleinrichtungen
Alpakas sind Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. Sie sind an extreme klimatische Verhältnisse wie Kälte, Wind, Regen, Schnee, und extreme Sonneneinstrahlung gewöhnt. Trotzdem benötigen sie bei uns gewisse minimale Schutzvorrichtungen wie zum Beispiel einen Unterstand oder einen Offenstall. Es ist wichtig, sämtliche Einrichtungen so zu konzipieren, dass jedes Tier rund um die Uhr unbeschränkten Zugang zu Futterplätzen, Wasserstellen und Mineralsalzen hat.
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Gut geplante und zweckmäßig ausgeführte Einrichtungen bewähren sich auf die Dauer und bringen Freude für Mensch und Tier. Diese Freude an den Alpakas und deren Haltung dauerhaft zu bewahren ist unser aller Ziel.
Alpakafaser
Die Alpakafaser ist weltweit von der Textilindustrie sehr begehrt. Die Faser zählt neben Kaschmir und Seide zu den edelsten Naturfasern. Weichheit, Feinheit und ein unbeschreiblicher Glanz haben sie so begehrt gemacht. Heute finden wir mehr als 22 natürliche Farben der Alpakafaser. Das Farbspiel reicht von einem tiefen schwarz, braun, grau oder rosagrau bis hin zu reinem weiß. Der positive Trend der letzten Jahre von Seiten der Textilindustrie und des Verbrauchers, natürliche und ungefärbte Faser zu erhalten, hat die Zucht von einfarbigen Tieren weiter vorangetrieben. Zudem verfügt Alpakafaser über einzigartige thermische Eigenschaften. Die innen hohle Faser speichert bei Kälte die Körperwärme besser als jede andere Faser.
Die Alpakafaser weißt einen hohen Grad an Elastizität und Widerstandsfähigkeit auf. Die Faser ist besonders schmutz- und geruchsabweisend. Sie verfilzt nicht so stark wie Kaschmir oder andere Naturfasern. Daher sind Produkte aus Alpaka für ihre Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit bekannt. Die Feuchtigkeitsaufnahme der Faser ist sehr gering, dadurch behält das Kleidungsstück die originalen Charakteristika. Alpakafaser ist wesentlich strapazierfähiger als andere Edelfaser und reinigt sich selbst durch seine einzigartige Faseroberfläche. Nur grobe Verschmutzungen müssen herausgewaschen werden. Sie brennen nicht, enthalten kein Lanolin und gelten deshalb als antiallergisch.
Fortpflanzung
Fohlen nennt man in ihrem Heimatland Crias, die Stuten Hembras und die Hengste Machos. Und so benehmen sich die “Macho - Hengste“ auch dann und wann. Diese Begriffe stammen aus der spanischen Sprache.
Crias, also Fohlen werden jährlich geboren. Eine Stute trägt etwa 11,5 Monate und bekommt in der Regel immer nur ein Cria. Neugeborene wiegen ca. 8 kg. Die Aufzucht Rate in unseren Breiten liegt bei ca. 90%. In den Ursprungsländern Südamerikas nur um 33%. Kurze Zeit nach der Geburt läuft das neugeborene Fohlen bereits und säugt bei der Mutter. Die Geburt findet bei Tageslicht, meistens am Vormittag im Schutz der Herde statt, damit das Fohlen von der Sonne gewärmt und getrocknet wird.
Verhalten
Alpakas sind freundliche und gutmütige Wesen. Sie spucken nicht nach Menschen. Sie sind intelligent, neugierig und liebevoll. Diese sanften Eigenschaften und ihre beruhigende art, lieben auch Kinder die an dem Umgang mit Alpakas sehr schnell besondere Freude finden. Alpakas sind Herdentiere, deshalb sollte man mindestens 2 Tiere halten.
Wachsam sind Alpakas aber auch. Sie setzen sich Angreifern, wie wildernden Hunden oder Füchsen, wirkungsvoll entgegen. Ohne Scheu senken sie ihren Kopf und signalisieren Abwehr. Versteht der Störenfried nicht, kann es auch schon mal einen heftigen Fußtritt setzen. Aus diesem Grund gehen Alpakas auch in anderen Ländern als Beschützer, beispielsweise von Schafherden mit auf Wanderschaft.
Alpakas unterhalten sich auch miteinander. Durch unterschiedliche Körperhaltungen und einer Vielzahl von Lauten in verschiedenen Tonlagen. Aber ihr sanftes, fast schon anmutiges Summen macht sie so unbeschreiblich liebenswert.